| DA KOMM´ ICH HER....
 Ich wurde am 1. April 1969 in der ehemals großherzoglichen Residenzstadt
  Darmstadt gegen 3 Uhr morgens geboren, was die Hebamme angeblich zu der Bemerkung veranlasste, daß  dies ja wohl 
                                der erste Aprilscherz ‚ an diesem Tag wäre. Das zu beurteilen überlasse ich gerne anderen ... Ich entstamme jedenfalls einer Verbindung der Familien Lange mütterlicherseits, die 1954 aus dem 
                                Thüringischen nach Westdeutschland kamen und der Familie Stein väterlicherseits, die ihre Wurzeln im niedersächsischen Hannoveraner Raum (Bad Salzdethfurth) hat.
 Aus erster Ehe brachte meine Mutter meine drei
  älteren Geschwister mit, von denen der jüngere Bruder bereits in den 80er Jahren starb. Bis auf die Tatsache, daß ich einer Lungenentzündung, mit der ich in den ersten Lebenstagen aus der Klinik entlassen wurde, eine Lungenerkrankung verdanke, verlief mein Leben 
                                in den ersten Jahren wohl eher unspektakulär.
 1973 ließen sich meine Eltern scheiden und schon früh verbrachte ich einen Großteil meiner Zeit lieber bei den 
                                Großeltern (auch in Darmstadt) als z.B. im Kindergarten. Die Verbindung zu meinen Großeltern war bis zu Ihrem Tode immer recht eng und ich würde behaupten, daß ich 
                                mindestens in einer frühen Phase meines Lebens für mich sehr  vorteilhafte Prägungen von Seiten meiner 
                                Großeltern erfahren durfte. 1979 heiratete meine Mutter wieder und ich bekam dadurch einen Stiefvater, der als Kraftfahrer zwar sehr viel unterwegs war, nichtsdestotrotz sehr präsent 
                                in seiner Rolle als Zweitvater. Der Kontakt zu meinem leiblichen Vater war scheidungsbedingt in meinen Kinderjahren leider sehr schwierig, diesen habe ich allerdings in der Pubertät 
                                dann selbsttätig aufgenommen und damit den Grundstein für eine Klärung der familiären Situation gelegt.
 Mein Stiefvater ist im Sommer 2001 verstorben und ich hätte mir sehr 
                                gewünscht, daß er den Tag unserer Hochzeit miterleben kann, da er ja auch die Vorbereitungen zu diesem Anlaß schon mit verfolgt hat.
       SCHULE & BERUFMein schulischer Werdegang führte mich von der Grundschule an die Wilhelm-Leuschner-(Real)Schule “ohne besondere 
                                pädagogische Prägung”.  Allerdings behaupte ich, doch recht angenehme Lehrer gehabt zu haben.   (Link zur WLS...)
 Mit einem durchschnittlich guten Zeugnis der mittleren Reife habe ich zwei Wochen nach Schulende in Darmstadt eine Ausbildung zum 
                                Versicherungskaufmann begonnen und hatte auch hier das Glück,  in einem recht familiären Kollegenkreis aufgenommen zu werden. Nach meiner dreijährigen Ausbildung 
                                arbeitete ich in den ersten Jahren bei einer großen Versicherung am Frankfurter Opernplatz und die ersten wichtigen Verbindungen zu “Mainhattan” hatten hier ihren Beginn. COMING-OUT & SCHWULES LEBEN  Zwischenzeitlich war ich nach einem doch nicht wenig heftigen schwulen Coming 
                                Out nach dem 18. Geburtstag zuhause ausgezogen und hatte nun selbst eine kleine Zweizimmerwohnung allerdings nur unweit vom elterlichen Wohnhaus entfernt, was speziell meiner Mutter sehr entgegenkam.   ;-))
 In dieser ersten Zeit der großen Selbständigkeit machte ich nahezu alle wesentlichen Fehler, die in diesem Alter dazugehören.
 Dies war dann auch die Zeit in der ich intensiv die Frankfurter schwule Szene 
                                kennenlernte – zu einem nicht unwesentlichen Teil mit meinem Klassenkameraden Jens, nachdem wir festgestellt hatten, daß wir noch etwas mehr gemeinsam haben.
 In diese Jahre gehörten auch erste wichtige Beziehungs- und Partnerschaftserfahrungen und der Beginn ehrenamtlicher Tätigkeiten bei der 
                                örtlichen Aids-Hilfe. Nachdem ich nach der Erkenntnis, doch den falschen Beruf gelernt zu haben, aus der Versicherungsbranche ausgestiegen war hatte ich 
                                mehrere wechselnde Arbeitsstellen, die längste davon bei den Darmstädter Kinos, wo ich mich vom Kartenabreißen, über die Kinokasse und das 
                                Filmvorführen zum stellvertretenden Theaterleiter hocharbeitete, was in der Kinobranche eine bessere Bezeichnung für “Mädchen für alles” bedeutet. ;-)1990 gab ich meine erste eigene Wohnung auf und zog aus finanziellen Gründen zu meinem damaligen Freund nach Dieburg bei Darmstadt.Dieser kam im Jahr darauf in einem Badesee ums Leben.
  Das Beziehungs- und Berufs-Auf-und-Ab kam erst wieder Ende 1991 zum 
                                Stillstand, als ich Michael kennenlernte, der Mitinhaber eines Schreinerbetriebs im hessischen Odenwald war. Da ich aufgrund der Lungenerkrankung 
                                mittlerweile einen Schwerbehindertenstatus hatte, war es auch eine praktische Erwägung in diesem Betrieb eine notwendige Bürostelle zu besetzen. Seit 1998 bin ich wegen meiner HIV-Erkrankung erwerbsunfähig berentet und widme mich seitdem verstärkt meinen Interessen und Hobbies, zum Beispiel 
                                dem Malen, das ich Mitte der Neunziger während eines Klinikaufenthaltes in einer Antroposophischen Klinik begonnen habe. Mittlerweile hatte ich mehrere 
                                Bilderausstellungen in Darmstadt und Offenbach. Und auch ehrenamtliche Tätigkeiten führte ich in der
 Aids-Hilfe weiter.
 – Darüber hinaus fing ich an, mich politisch zu interessieren. Unter anderem bin ich Gründungsmitglied der “Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule und Lesbische Paare SLP”, deren Webmaster ich heute bin. Von 
                                2003 bis 2006 war ich Mitglied im Bundesvorstand der Lesben und Schwulen in der SPD - www.schwusos.de.
 CHRISTOPH & DIE ZUKUNFTDie nächste und bisher wichtigste einschneidende Veränderung in meinem Leben erfolgte, als ich Anfang 
                                1999 über das neumodische Medium Internet Christoph kennenlernte. Wie Christoph schon sagte, trafen wir uns persönlich unter völlig anderen Erwartungen, aber der eingetretene Blitzschlag löste eine nicht 
                                aufzuhaltende Lawine aus.
 Diese führte mich schließlich Anfang 2000 auch wieder zurück in meine Heimatstadt Darmstadt und uns 
                                beide in letzter Konsequenz am 11. Oktober d.J. in den Darmstädter Hochzeitsturm vor die Standesbeamtin .
 Unsere Galerie von der Hochzeit...
  
 Für mich persönlich muß ich hinzufügen, daß dies einen absoluten Höhepunkt in meiner persönlichen Entwicklung bedeutet, denn Christoph und ich haben beide einiges an Lebens- und auch 
                                Beziehungserfahrung zu bieten, um zu wissen, was wir nun von einer Partnerschaft erwarten.
 Zudem verspüre ich selbst in meiner eigenen Herkunftsfamilie einen guten Rückhalt für alle zukünftigen 
                                Pläne, nachdem ich durch mein eigenes Engagement alle Fronten, die in meiner Familie unklar waren, in den letzten Jahren für mich klären konnte.
 |