| 1013 | Kaiser Heinrich II. verleiht am 
      21. Juni dem Bischof von Würzburg die Grafschaft Bessungen. Würzburg 
      belehnt später die mittelrheinischen Grafen von Katzenelnbogen mit 
      Bessungen. Ende des 11. Jahrhunderts wird "darmundestat" zum ersten Mal 
      erwähnt.  | 
  
    | 1330 | Die Grafen von Katzenelnbogen 
      erlangen von Kaiser Ludwig dem Bayern Stadtrechte für Darmstadt; bald 
      darauf beginnt der Bau der Stadtmauer.  | 
  
    | 1369 | Die bisher von Bessungen abhängige 
      Kapelle in Darmstadt wird zur selbständigen Pfarrkirche, der späteren 
      Stadtkirche, erhoben  | 
  
    | 1479 | Darmstadt fällt durch Erbschaft an 
      Landgraf Heinrich III. von Hessen in Marburg  | 
  
    | 1567 | Mit dem Regierungsantritt Georgs 
      I. wird Darmstadt Residenz und Verwaltungssitz der Landgrafschaft 
      Hessen-Darmstadt; Beginn einer regen Bautätigkeit  | 
  
    | 1622 | Mit der Besetzung der Stadt und 
      der Landgrafschaft durch die Truppen des Grafen Mansfeld erfaßt der 
      Dreißigjährige Krieg (1618-1648) auch Südhessen. 1635 sterben in Darmstadt 
      über 2000 Menschen an der Pest  | 
  
    | 1671 | Landgraf Ludwig VI. beruft den 
      Komponisten Wolfgang Karl Briegel nach Darmstadt, der an der 1670 zum 
      "Comoedienhaus" umgebauten Reithalle am Birngarten (Alexanderstraße) 
      wirkt. 1709/10 erfolgt der erneute Umbau zum Operntheater, das am 17. 
      Februar 1711 eröffnet wird  | 
  
    | 1715 | Der Kanzleibau des Schlosses 
      brennt ab. Von der durch Louis Remy de la Fosse geplanten barocken 
      Neuanlage werden 1716-1727 nur zwei Flügel fertiggestellt. De la Fosse 
      errichtet ab 1719 auch die Orangerie, von der ebenfalls nur ein Flügel 
      vollendet wird.  | 
  
    | 1777 | Errichtung des Kollegiengebäudes 
      am späteren Luisenplatz als Sitz der Darmstädter Regierungsbehörden. 
      Matthias Claudius ist als Redakteur der "Hessen-Darmstädtischen 
      privilegierten Landeszeitung" in Darmstadt tätig  | 
  
    | 1806 | Für seinen Beitritt zum von 
      Napoleon geplanten Rheinbund wird Landgraf Ludwig X. zum Großherzog 
      Ludewig I. erhoben und mit Gebietserweiterungen belohnt. Dafür sterben in 
      den kommenden Jahren Tausende hessischer Soldaten in den Feldzügen 
      Napoleons, vor allem in Rußland.  | 
  
    | 1810 | Georg Moller wird als 
      Hofbaudirektor nach Darmstadt berufen. Er plant und errichtet in den 
      kommenden Jahrzehnten die Neustadt im Westen.  | 
  
    | 1820 | Das Großherzogtum Hessen, seit 
      1816 um die neue Provinz Rheinhessen erweitert, erhält eine Verfassung. 
       | 
  
    | 1835 | Der Darmstädter Arztsohn Georg 
      Büchner entzieht sich der drohenden Verhaftung wegen revolutionärer 
      Umtriebe durch die Flucht nach Straßburg.  | 
  
    | 1846 | Mit der Inbetriebnahme der 
      Main-Neckar-Bahn wird Darmstadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. 
       | 
  
    | 1848 | Erbgroßherzog Ludwig (III.) 
      bewilligt die von Landtag und Gemeinde gestellten Forderungen nach Presse- 
      und Versammlungsfreiheit und nach Reformen von Regierung und Justiz. Die 
      Ereignisse der Revolution 1848/49 berühren Darmstadt ansonsten nur am 
      Rande.  | 
  
    | 1858 | Bürgermeister Justus Georg Kahlert 
      wird erstmals der Titel "Oberbürgermeister" verliehen.  | 
  
    | 1870/71 | Die Truppen der Darmstädter 
      Garnison kommen in den verlustreichen Schlachten des Deutsch-Französischen 
      Krieges zum Einsatz. In der Orangerie ist ein Lazarett eingerichtet. 
       | 
  
    | 1874 | Einführung der Städteordnung für 
      das Großherzogtum Hessen, auf deren Grundlage Albrecht Ohly zum ersten 
      hauptamtlichen Bürgermeister Darmstadts gewählt wird.  | 
  
    | 1877 | Das bisherige Polytechnikum wird 
      zur "Technischen Hochschule Darmstadt" erhoben.  | 
  
    | 1888 | Mit der Eingemeindung Bessungens 
      am 1. April hat Darmstadt erstmals über 50.000 Einwohner. Im August nimmt 
      das erste Elektrizitätswerk den Betrieb auf.  | 
  
    | 1897 | Die elektrische Straßenbahn nimmt 
      ihren Betrieb auf.  | 
  
    | 1899 | Einweihung der Russischen Kapelle 
      auf der Mathildenhöhe.  | 
  
    | 1900/01 | Errichtung des Atelierhauses der 
      von Großherzog Ernst Ludwig ins Leben gerufenen Künstlerkolonie auf der 
      Mathildenhöhe; am 15. Mai 1901 wird dort die Ausstellung "Ein Dokument 
      deutscher Kunst" eröffnet. Die zweite Ausstellung folgt 1904. 
     | 
  
    | 1901 | Darmstadt wird Gartenstadt: Seit 
      1898 wird die Mathildenhöhe bebaut, 1901 beginnt die Bebauung des 
      Paulusviertels, ab 1910 die Erschließung der Gartenvorstadt Hohler Weg, 
      des späteren Komponistenviertels.  | 
  
    | 1908 | Dritte Jugendstilausstellung auf 
      der Mathildenhöhe; Ausstellungshallen und Hochzeitsturm werden 
      fertiggestellt  | 
  
    | 1914 | Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 
      führt zum vorzeitigen Ende der vierten und letzten Ausstellung der 
      Künstlerkolonie; Darmstadt zählt rund 2000 Gefallene.  | 
  
    | 1918/19 | Mit der Absetzung des letzten 
      Großherzogs durch den revolutionären Arbeiter- und Soldatenrat am 9. Nov. 
      1918 wird die "freie sozialistische Republik Hessen" ausgerufen, aus der 
      mit der Verabschiedung der Verfassung am 12. Dez. 1919 der Volksstaat 
      Hessen hervorgeht.  | 
  
    | 1920 | Französische Truppen halten 
      Darmstadt vom 6. April bis zum 17. Mai besetzt. 1923 wird erneut der 
      Westen Darmstadts, vor allem die Waldkolonie, von Franzosen besetzt. 
       | 
  
    | 1923 | Erste Verleihung des 
      Georg-Büchner-Preises an den Schriftsteller Adam Karillon und den 
      Komponisten Arnold Mendelssohn; letzterer bedankt sich mit der Komposition 
      eines Darmstadt-Liedes ("Darmstadt zum Gruß") zum Stadtjubiläum 1930. 
       | 
  
    | 1925 | Die Arbeitslosigkeit liegt in 
      Darmstadt weit über dem Reichsdurchschnitt und steigt weiter. 1930 sind 
      21.000 Menschen ohne Arbeit.  | 
  
    | 1929 | Am 17. Nov. ziehen erstmals 
      Abgeordnete der NSDAP in die Stadtverordneten-Versammlung ein. Bei 
      mehreren Landtags-und Reichstagswahlen bis 1932 erhält die Partei jeweils 
      über 40% der Stimmen.  | 
  
    | 1933 | Bei der Reichstagswahl am 5. März 
      stimmen 50% der Darmstädter für Adolf Hitler. 14 Tage später werden erste 
      jüdische Geschäfte geschloßen;Zeitungen werden verboten, Beamte entlassen, 
      Politiker verhaftet. Der Luisenplatz heißt Adolf-Hitler-Platz. 
     | 
  
    | 1935 | Die erste Teilstrecke der 
      Reichsautobahn zwischen Frankfurt und Darmstadt wird durch Adolf Hitler 
      freigegeben; im Oktober folgt der Abschnitt Darmstadt-Heidelberg 
       | 
  
    | 1937 | Gegen den Willen der Bevölkerung 
      werden Arheilgen und Eberstadt eingemeindet, die Eingemeindung Griesheims 
      gelingt nicht. Darmstadt ist Großstadt mit 110.000 Einwohnern und ab 1938 
      auch kreisfrei.  | 
  
    | 1938 | In der Reichspogromnacht werden 
      die Synagogen in der Bleichstraße, in der Friedrichstraße und in Eberstadt 
      in Brand gesteckt sowie jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet. 
       | 
  
    | 1939 | Am 1. September beginnt der Zweite 
      Weltkrieg; am 8. Juni 1940 erlebt Darmstadt den ersten von 1567 
      Fliegeralarmen, am 30. Juli 1940 den ersten von 35 Luftangriffen. 
       | 
  
    | 1942 | Vom Sammellager in der 
      Liebigschule werden in drei Transporten rund 3000 Juden aus Darmstadt und 
      Umgebung nach Theresienstadt, Auschwitz und in andere Lager gebracht. Die 
      letztennoch verbliebenen Juden werden im Februar 1943 nach Theresienstadt 
      verfrachtet.  | 
  
    | 1944 | In der Nacht des 11./12. September 
      wird Darmstadt durch einen Großangriff der Royal Air Force in eine 
      Trümmerwüste verwandelt; über 11.000 Menschen sterben, rund 66.000 sind 
      obdachlos.  | 
  
    | 1945 | Am 25. März besetzen amerikanische 
      Truppen Darmstadt. Ludwig Metzger wird als Oberbürgermeister eingesetzt. 
      Die im Sommer mit der Einrichtung der Trümmerbahn eingeleitete 
      Trümmerräumung der Stadt zieht sich bis 1958 hin.  | 
  
    | 1958/59 | Begründung der 
      Städteverschwisterung mit Alkmaar (Niederlande), Troyes (Frankreich) und 
      Chesterfield (England).  | 
  
    | 1964 | Am 3. April wird das 
      Justus-Liebig-Haus auf dem Gelände der zerstörten Altstadt eingeweiht. 
       | 
  
    | 1967 | Eröffnung des 
      Weltraumoperationszentrums für Satellitenkontrolle (ESOC). 
   | 
  
    | 1968 | Städteverschwisterung mit Graz 
      (Österreich) und Trondheim (Norwegen).  | 
  
    | 1971 | Städteverschwisterung mit Bursa 
      (Türkei); Gründung Fachhochschule Darmstadt.  | 
  
    | 1973 | Die Gesellschaft für 
      Schwerionenforschung bezieht ihr neues Domizil in Wixhausen. 
   | 
  
    | 1975 | Der Europarat in Straßburg 
      verleiht Darmstadt den Europapreis.  | 
  
    | 1977 | Zu Jahresbeginn tritt die 
      Gebietsreform für Darmstadt in Kraft. St. Stephan wird Stadtteil von 
      Griesheim, Wixhausen Darmstadt eingemeindet. - Eröffnung des 
      Wilhelminen-Straßen- Tunnels und des Luisen-Centers.  | 
  
    | 1980 | Anläßlich des 650. Jubiläums der 
      Stadtgründung erscheint ein neuer Band über "Darmstadts Geschichte". - Der 
      neugestaltete Luisenplatz wird der Öffentlichkeit übergeben. 
   | 
  
    | 1984 | Das Hessische Landesmuseum 
      eröffnet seinen Neubau für die Kunst des 20. Jahrhunderts. - Das 
      wiederaufgebaute Pädagog wird seiner neuen Bestimmung übergeben. 
       | 
  
    | 1988 | Begründung der 
      Städteverschwisterung mit Plock (Polen). 50 Jahre nach der Zerstörung wird 
      am 9. November die neuerrichtete Synagoge in der Wilhelm-Glässing-Straße 
      eingeweiht.  | 
  
    | 1991 | Städteverschwisterung mit Brescia 
      (Italien) und Saanen/Gstaad (Schweiz).  | 
  
    | 1994 | Einweihung des wiederhergestellten 
      ehemaligen Hoftheaters am Karolinenplatz als "Haus der Geschichte" und des 
      Neubaus der Stadtbibliothek am Justus-Liebig-Haus.  | 
  
    | 1996 | Am 22. Juli beginnt die 
      Neugestaltung des Marktplatzes, die im Frühjahr 1997 abgeschlossen ist. 
      Das Haus für Industriekultur öffnet seine Pforten für das Publikum 
       | 
  
    | 1997 | Nach dreijähriger Bauzeit wird in 
      zwei Abschnitten im April und Oktober das neue Einkaufszentrum "Carree" 
      eröffnet. - Seit dem 13. August darf sich die Stadt Darmstadt 
      "Wissenschaftsstadt" nennen, die Technische Hochschule benennt sich am 1. 
      Oktober in "Technische Universität" um.  | 
  
    | 1998 | Im vollständig sanierten 
      Jagdschloß Kranichstein wird nach zehnjähriger Schließung das Jagdmuseum 
      wiedereröffnet.  |